"Es geht doch! Sozial und ökologisch Wirtschaften in der Region"

 

"Es geht doch" heißt die neue Broschüre des Arbeitskreises Konsum und Lebensstile der aGEnda 21. "Mit dieser Broschüre möchten wir die Leserinnen und Leser einladen auf eine Reise in eine Zukunft, die schon begonnen hat", sagt Bianca Herms, die im Arbeitskreis mitmacht. Der regionale Arbeitskreis für nachhaltigen Konsum und Lebensstile der aGEnda 21 hat sich auf die Suche nach Modellprojekten nachhaltiger Entwicklung gemacht. Und er ist fündig geworden. "Es gibt sie vor unserer Nase, in unseren Städten und in unserer Region: die Menschen, die ihren Visionen einer zukunftsfähigen Entwicklung Schritt für Schritt nachgegangen sind und so ihre Ideen verwirklicht haben", weiß Bianca Herms.

 

Inzwischen bietet fast jeder Supermarkt Bio-Lebensmittel und viele Modeketten Produkte aus Bio-Baumwolle an. Der Arbeitskreis hat bewusst die "Meßlatte" höher gehängt. Die Gruppe wollte daher Projekte vorstellen, die noch weiter gehen und die Idee der Agenda 21 noch weiter verinnerlicht haben: Soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit und Umweltverträglichkeit gleichermaßen zu berücksichtigen. "Mit der Broschüre möchten wir herausragende Projekte, Initiativen und Unternehmen in der Region vorstellen. Projekte, die mindestens zwei der drei Säulen erfüllen, in denen also Zukunft im Sinne der Agenda 21 bereits begonnen hat", sagt Ute Helfferich aus dem Arbeitskreis.

 

"Da wir inzwischen ein regionaler Arbeitskreis geworden waren, sollten nicht nur Projekte in Gelsenkirchen vorgestellt werden. Wir haben diese Menschen und ihre Projekte besucht und waren fasziniert", so Ute Helfferich von der Gelsenkirchener Verbraucherzentrale. In rund zwei Jahren hat der regionale Arbeitskreis das Projekt entwickelt, Projekte in der Region recherchiert und schließlich sieben davon ganz genau untersucht. Informationen zu den einzelnen Kriterien der drei Schwerpunktbereiche Umwelt, Soziales, und Wirtschaft wurden mit Hilfe eines selbst entwickelten Fragebogens eingeholt, z.B. Nutzen Sie erneuerbare Energien? Oder: Beschäftigen Sie so genannte Ein-Euro-Jobber? Weitere 14 bei der Recherche gefundene Projekte und Unternehmen wurden mit einem Kurzporträt in die Broschüre aufgenommen. Sicherlich gibt es in der Region Emscher-Lippe und im weiteren Umfeld noch viel mehr Projekte, Initiativen und Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Die getroffene Auswahl steht beispielhaft und stellvertretend für viele, die im Rahmen des Arbeitskreises nicht näher untersuchen werden konnten.

 

Eines der sieben ausgewählten Projekte ist der Hof Holz: ein Begegnungszentrum für behinderte und nichtbehinderte Menschen; Es geht darum Normalität im gemeinsamen Umgang zu erleben und zu lernen. Auf Hof Holz können behinderte und beeinträchtigte Menschen eine Ausbildung absolvieren, arbeiten und auch in betreuten Gruppen wohnen. Es gibt eine Gastronomie mit Restaurant, Hofcafé und Biergarten. Das Essen wird möglichst mit unbehandelten Zutaten aus der Region zubereitet. Fast täglich kann vom Frühstück bis zum Mittagessen in der Gastronomie alles zum fairen Preis genossen werden. Für Kindergärten und Schulen gibt es pädagogische Angebote. Die im Hofladen und in der Gastronomie angebotenen Produkte stammen vorwiegend aus biologischer Landwirtschaft. Auf dem Spielplatz können behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam spielen. Dort befinden sich Naturspielgeräte wie Baumbrücken, ein Weidenzelt und Kletterbäume. Die Kinder können mit Naturmaterial bei Bedarf auch selber bauen.

 

Besonders und nachahmenswert ist für den Arbeitskreis auch das Konzept des Sozialkaufhauses "In-Petto". Dort werden gut erhaltene, gespendete Waren sehr günstig anderen Menschen zur Verfügung gestellt. Arbeitslose werden in Kooperation mit dem Arbeitsamt Gelsenkirchen dort qualifiziert (Verkauf, Präsentation, Aufbereitung der Produkte). Gut erhaltene Haushaltsgegenstände und Kleidung werden wieder verwertet anstatt entsorgt zu werden.

 

Ermöglicht wurde die Broschüre durch das bürgerschaftliche Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Arbeitskreis, die Unterstützung durch das aGEnda 21-Büro und die Förderung durch die Aktion Mensch / dieGesellschafter.de.

 

Druckkosten und Layout wurden durch die aGEnda 21 bzw. den aGEnda 21-Förderverein übernommen. Daher kann die Broschüre kostenfrei abgegeben werden. Es gibt sie im aGEnda 21-Büro, der VHS und Stadtbibliothek in der Ebertstraße und der Verbraucherzentrale. Die Broschüre gibt hier auch als PDF-Datei zum Herunterladen.

 

Hintergrund: Im Rahmen der aGEnda 21 gibt es seit vielen Jahren den Arbeitskreis Konsum und Lebensstile. Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben dort zusammen mit dem aGEnda 21-Büro Projekte und Produkte entwickelt, wie den Einkaufsbegleiter Mahlzeit mit Anbietern von Lebensmitteln aus der Region, das Kochbuch Lecker Gelsenkirchen mit Rezepten aus der regionalen Küche, die Agenda 21-Tipps für Nachhaltigkeit zu Hause.

 

 

Broschüre "Es geht doch! Sozial und ökonomisch wirtschaften in der Region" (6 MB)

Mehr über den Arbeitskreis Konsum und Lebensstile

 

 

 

 

 


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