Eine ausgezeichnete Idee: Die Kinderumweltzeitung

 

Auszug aus der Pressemitteilung der Jury "Deutscher Lokaler Nachhaltigkeitspreis"

 

Leipzig, 29. September 2008: Der Deutsche Lokale Nachhaltigkeitspreis Zeitzeiche(N) ist auf dem zweiten bundesweiten Fortbildungs- und Netzwerkkongress für lokale Nachhaltigkeitsinitiativen in Leipzig verliehen worden. In sieben Kategorien haben die GRÜNE LIGA Berlin e.V., Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), CivixX, aduno sowie die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) den Preis an Einzelpersonen, Organisationen, Kommunen, Unternehmen und erstmals auch für überzeugende Projektvorschläge vergeben. Der Nachhaltigkeitspreis Zeitzeiche(N) rückt beispielhaftes Engagement und innovative Ideen für eine lebenswerte Zukunft ins öffentliche Bewusstsein. Neu ist in diesem Jahr die Vergabe des Zeitzeiche(N)_Ideen, der herausragende Projektvorschläge prämiert, die im nächsten Jahr umgesetzt werden sollen. Alle anderen Preise würdigen bereits durchgeführte Ideen für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz. Astrid Klug, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Sachsens Staatsminister Frank Kupfer und Prof. Dr. Rolf Kreibich vom World Future Council als Vertreter der Jury sowie weitere Laudatoren haben die Preise heute bei einer Festveranstaltung im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig übergeben.

 

Alle Preisträger sind aus Sicht der Jury wegweisend für die Verankerung von Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung in deutschen Kommunen. Sie haben es allesamt verstanden, ökologische, soziale und wirtschaftliche Weichenstellungen in ihre Projekte und Zukunftskonzepte zu integrieren, so dass die Menschen in ihren Städten, Gemeinden und Regionen von der Umsetzung der Projekte unmittelbar profitiert haben oder noch profitieren werden.

 

Die Vergabe des Zeitzeiche(N) wird unterstützt vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, ICLEI und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt.

 

Die Deutsche Umwelthilfe und die Ausrichter des Netzwerk21Kongresses – GRÜNE LIGA Berlin, CivixX, IZT und aduno – gratulieren allen Preisträgern des Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreises Zeitzeiche(N) ganz herzlich zur Auszeichnung.

 

Kategorie: Bildung für Nachhaltigkeit: Kinderumweltzeitung (KUZ), Gelsenkirchen

 

Gelsenkirchen profiliert sich als Bildungsstandort, der ganz auf Nachhaltigkeit setzt.

 

In diesem Sinne hat eine Arbeitsgemeinschaft aus dem Umweltreferat der Stadt Gelsenkirchen, dem Pressebüro cub&godau und dem örtlichen Agenda21-Büro die Idee der "Kinderumweltzeitung (KUZ)" entwickelt und damit in der Kategorie "Bildung für Nachhaltigkeit" gewonnen.

 

Die KUZ wird zukünftig einen Lokalteil enthalten, in dem Kinder für Kinder über Umweltthemen schreiben werden. Der Clou an der Idee: An vielen Schulen in ganz Deutschland sollen Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren in Lokalredaktionen an der Gestaltung der KUZ mitwirken und sich vernetzen.

 

 

Auszug aus der Jurybegründung

 

"Tief im Westen ist es besser, viel besser als man glaubt…" ließe sich in Anspielung auf einen bekannten deutschen Barden zitieren, wenn man einen Blick auf den Preisträger des Zeitzeiche(N)_Ideen-Preises in der Kategorie "Bildung für Nachhaltigkeit" wirft.
In Gelsenkirchen wird die Bildung im Sinne der Nachhaltigkeit groß geschrieben.
Unlängst zur UN-Dekade-Stadt ernannt, steht der Name Gelsenkirchen für außergewöhnliche Bildungsarbeit, die bereits im letzten Jahr mit dem Zeitzeiche(N) 2007 ausgezeichnet wurde.

 

Das aGEnda21-Büro Gelsenkirchen - neben der Volksbank Ruhr Mitte einer der bereits im letzten Jahr prämierten Akteure - hat bei der diesjährigen Ausschreibung erneut eine sehr überzeugende Idee eingereicht.

 

Mit der "Kinderumweltzeitung" möchte die Arbeitsgemeinschaft aus dem Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen, dem Medienbüro cub&godau bereits im Grundschulalter damit beginnen, Kinder für Nachhaltigkeitsthemen zu begeistern, sie aber vor allem an der Entstehung einer Zeitung für diese Zielgruppe konkret mitwirken lassen.

 

Worum es konkret geht

 

Was hat man sich unter dem Konzept der Kinderumweltzeitung aus der Ideenschmiede der Arbeitsgemeinschaft vorzustellen? Die Zeitung soll in Zukunft aus einem Mantelteil und einem Innenteil bestehen. Der Mantelteil wird von einer professionellen Redaktion geschrieben und gestaltet und enthält übergreifende und in Teilen auch regionale Themen. Der Innenteil hingegen soll ortsbezogene Beiträge von Kindern zu Natur- und Umweltthemen enthalten. An unterschiedlichen Orten in Deutschland sollen in der Zusammenarbeit mit Schulen und evtl. Jugendeinrichtungen sogenannte "Lokalredaktionen" entstehen. Die Mitarbeit in diesen "Lokalredaktionen" ermöglicht für die Zielgruppe der 8 bis 12jährigen das Erlernen wichtiger Kultur- und Arbeitstechniken wie Lesen, Schreiben, Recherche, Grafik, Kommunikation nach innen und nach außen, Teambildung und Umgang mit Meinungen, Informationen und neuen Technologien. Inhaltlich setzen die Kinder sich kreativ mit nachhaltigkeits- und umweltrelevanten Themen (z.B. Energie, Biotopschutz, Ernährung etc.) aus ihrem unmittelbaren Umfeld auseinander. Für eine Akquiseausgabe der Kinderumweltzeitung soll sich eine erste Lokalredaktion in Gelsenkirchen bilden. Diese wird durch professionelle Redakteure und Grafiker in der Umsetzung der Erstausgabe begleitet. Die "Lokalredaktion Gelsenkirchen" wird als Initialzündung fungieren. Ziel des Gesamtkonzepts ist es, Kontakte zu Schulen in der ganzen Bundesrepublik herzustellen, deren Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften für den jeweiligen Lokalteil verantwortlich zeichnen.

 

Nachhaltigkeitsbezug und Begründung der Jury

 

Durch die Kinderumweltzeitung erhalten Kinder zwischen acht und zwölf die Chance, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen aus Ihrer unmittelbaren Umgebung aufzugreifen und sprachlich zu bearbeiten. Auf diesem Weg werden junge Menschen frühzeitig mit dem eher schwer vermittelbaren Begriff der nachhaltigen Entwicklung bekannt und vertraut gemacht. Sie können so ein Gefühl dafür entwickeln, was nachhaltiges Handeln in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld beinhalten und bedeuten kann.

 

Überzeugt hat die Jury an der Idee aus Gelsenkirchen auch, dass es ihr gelingt, den Bogen zu spannen zwischen der Berichterstattung aus der lokalen Nachhaltigkeitsperspektive und Themen, die für alle Kinder unter Gesichtspunkten nachhaltigen Handelns relevant sein können. Darüber hinaus wird es spannend sein zu verfolgen, ob es ausgehend von Gelsenkirchen gelingen wird, ein deutschlandweites Netzwerk von "Lokalredaktionen" zu knüpfen. Die Idee ein lokales Netzwerk für diese Altersgruppe zu knüpfen und Interesse für kindgerecht aufbereitete Themen und Projekte aus anderen Städten und Gemeinden zu wecken, hat bei der Jury großen Anklang gefunden. Die Jury wünscht dem Konzept und seinen Entwicklern, dass sich das Lehrpersonal in vielen Schulen und evtl. anderen Bildungseinrichtungen von der Idee anstecken lässt.


 

 


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