Platz Federico Garcia Lorca

 

- Gestaltung mit Bürgerbeteiligung -

 

Schöne, alte Bäume, Gastronomie und eine zentrale Lage in der Innenstadt – eigentlich ideal um die Stadt als Ort des Zusammenkommens wieder zu entdecken. Doch leider wurde der Platz in der Vergangenheit zu wenig beachtet. Das soll sich ändern, der Platz mit neuem Leben gefüllt werden. Deshalb hat der aGEnda 21-Arbeitskreis Lebensraum Stadt 1999 zusammen mit Anwohnern und Gastronomen darüber nachgedacht, wie er anders gestaltet werden kann. Ein Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern sowie ein großes Straßenfest haben viele Ideen hervorgebracht. Ein altes Straßenpflaster, Solarlaterne, Bänke, Wasserspiele sollen den Platz verschönern, der gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist. In zahlreichen Zeichnungen und Architekturmodellen wurden die Ideen und Wünsche festgehalten. Schließlich hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen das Projekt Umgestaltung des Federico-Garcia-Lorca-Platzes verabschiedet und Landesmittel beantragt. Im Oktober 2005 war es dann endlich soweit: Der Platz wurde eingeweiht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gestaltung mit Bürgerbeteiligung 

 

"Frederico Gracia Lorca"... Es dauerte ein knappes halbes Jahr, bis wir Karl soweit hatten, den Namen des spanischen Dichters korrekt zu buchstabieren. Noch immer rollt er das L von Lorca, wie er es bei "Schaalke" gewohnt ist. Immerhin war es dieser alte Sozi, der den Namen des "Café Lorca" erfand und uns politisch unterstützte, als der Freundeskreis Federico Garcia Lorca 1998, ausgehend vom Wendehammer an der Ruhrstraße und dem dort angesiedelten "Las Tapas", ein riesiges Lorcafest in Gelsenkirchen organisierte. Wir wollten zunächst eine Büste des Dichters aufstellen am Platz, der nun den Namen "Platz Federico Garcia Lorca" bekam. 1999 entschieden wir uns anders und begannen, zusammen mit den Anwohnern und den Gastronomen und den Leuten von der lokalen Agenda 21 über eine Platzgestaltung nachzudenken. So wurde aus dem Lorca Platz auch das erste Projekt des neugegründeten Arbeitskreises Lebensraum Stadt.

 

Die Arbeitskreismitglieder erproben hier beispielhaft im Rahmen der lokalen aGEnda  21 eine möglichst ganzheitliche Verbesserung dieses Platzes, dem in der Vergangenheit zu wenig Beachtung geschenkt wurde. 

 

Der schöne Baumbestand und die zentrale Lage zur Innenstadt bieten eine große Chance für die Wiederentdeckung städtischer Aufenthaltsqualitäten. Wir alle kennen das von unseren Reisen. Wie gerne haben wir uns schon mal im städtischen Treiben gedrängelt auf einem kleinen Platz in Barcelona, Paris oder sonstwo und fanden das schön.

 

Um den Platz mit neuen Leben zu füllen, haben wir einen Bürger-Workshop durchgeführt. Danach haben wir Zeichnungen und Architekturmodelle für eine denkbare zukünftige Platzgestaltung gefertigt. Zwischendurch machen wir aber auch schon mal eine Fiesta. Und feiern ein Straßenfest, um noch mehr Menschen für unsere Idee zu gewinnen. 

 

Wir sehen eine gastronomische Landschaft entstehen: Café Madrid, Café Lorca, El Patio, El Sombrero. Spannt man den Bogen weiter, gehört Vasco da Gama dazu, Consilium, El Latino, Lambik, der Holländer, die Fledermaus - Disco, das Chief O´Brian und bald ein türkischer Biergarten, die italienische Eisdiele, die Kleine Galerie, der Chinamann und das Kiek mal rin.

 

Mit unserem Experiment möchten wir mehr Gelsenkirchener Menschen ermuntern, eigene Ideen zu Tage zubringen und kleine Dinge in Bewegung zu setzen. Die Visionen und Ideen für eine nachhaltige Platzgestaltung sollen bald schon konkret umgesetzt werden: Verschönerung des Platzes durch altes Straßenpflaster, Solarlaterne, Bänke, Wasserspiele, Gastronomie, gute ÖPNV Anbindungen.

 

Es ist ein Prozess, der basisdemokratisch und öffentlich stattfindet, für den viele sich interessieren, auch das Stadtplanungsamt und die örtliche Politik. Bezirksvorsteher Bremer ist heute einer von uns, er nimmt an fast jedem Treffen teil. Für den nächsten Schritt, die gestalterische Fassung des Lorcaplatzes, brauchen wir öffentliches Geld. Damit stärken wir ein Stück multikultureller gastronomischer Zukunft in Gelsenkirchen und fördern schon jetzt den Besuch auswärtiger Gäste. Und wir leisten im Sinne der Agenda einen Beitrag dazu, dass die Leute ihre Stadträume selbst definieren und verändern und damit sozialen Raum für die BürgerInnen/AnwohnerInnen zurückgewinnen.

 

Sabine Kaldun / Albert Ude

 

 


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